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Dokumentation: Hausbau in Andalusien >>>

27. Juni 2004

29. Juni 2004

29. Juni 2004

30. Juni 2004

4. Juli 2004

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11. Juli 2004

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11. November 2004

11. November 2004

11. Januar 2005


Im Juni/Juli und September-November 2004 halfen wir bei dem Bau eines Gästehauses in Andalusien an der Costa de la Luz - eine gute Möglichkeit, die erworbenen Kenntnisse in die Tat umzusetzen.

Das Recycling von Bauteilen bzw. der Einbau von Fundstücken , die weitestgehende Verwendung lokaler und preisgünstiger Baustoffe, das teure und schlechte Holzangebot haben dieses Haus ebenso geformt wie das ständige improvisieren vor Ort. Immer auf der Suche nach der optimalen Lösung!

Unser Dank geht an Simone und Heiko - für die gemeinsame Zeit - und an Dirk und Burkhard (und Google) für die nützlichen Tipps.

>>> Es werden noch Zeichnungen und Skizzen eingefügt.




Schon vor unserer Ankunft hat Heiko die Fundamentplatte und den Sockel aus Naturstein vorbereitet.

Unsere ersten Arbeiten waren, neben organisatorischen und planerischen, die Vorbereitung des Auflagers der Strohballen auf dem Steinsockel und das aufmauern eines massiven Stützpfeilers in der "Mitte" des Hauses.

Die Fensterrahmen und Ecklehren werden vorbereitet, ausgerichtet und an- bzw eingebaut.

"Grundballenlegung" mit glücklichem Bauherrn.

Zwischendurch wird der Lehm für den Putz eingeweicht, der aus der Nähe des Grundstücks stammt und schon vor Jahren zerkleinert und getrocknet wurde.

Dieser Lehm eignete sich gut für unsere Zwecke, wie wir im weiteren Verlauf herausfinden sollten.

Der Einbau der Strohballen geht schnell voran. In ungefähr 2 Tagen sind die lasttragenden Hauptwände geschlossen.

Die Wände werden mit LKW-Spanngurten komprimiert. Dabei nutzen wir den umlaufenden wandbreiten "Ringanker", den wir auf die fertigen Strohballenwände aufgelegt haben. Als unteres Widerlager dienen Drahtschlaufen, die durch in dem Steinsockel verlaufende Rohre gesteckt werden.

Die vorgespannten Wände werden durch Drahtschlaufen gesichert, die vor dem Verputzen wieder entfernt werden.

Fertig bis Oberkante Ringanker.

Die Sparren für das Terassendach wurden auf die Unterzüge aufgesetzt.

Zwei Strohballen werden auf der einen Seite des Ringankers aufgesetzt, um die notwendige Dachneigung für das Pultdach zu erhalten.

Der Lehm wurde ungefähr im Verhältnis 1:4 mit Sand (vom Grundstück) abgemagert. Resultat war ein fester Lehmputz, der ohne Risse aufgetrocknete.

Die Stroharbeiten sind nun beinahe abgeschlossen, die Wände wurden mit einer elektrischen Heckenschere rasiert und mit den Dachsteinen für das Hauptdach wird die Statik des Terassendachs überprüft. Hält!

Wir beginnen mit dem Bau der Dachsparren, die aus verschiedenen Holzquerschnitten zusammengesetzt werden, damit wir die für die Dämmung mit Stroh notwendige Trägerhöhe von ca.37cm erhalten.

Die Dachkonstruktion ist fertig und das Terassendach steht auch noch! Jetzt können die sorgfältig vorbereiteten Schalungsbretter zwischen den Sparren eingelegt werden.

Auf die Schalung wird ein Rieselschutz aus Zeitungspapier getackert, dann ist alles vorbereitet für den Einbau der Strohballen zwischen den Dachsparren.

Aufgrund des relativ schlechten Holzangebotes mussten wir mit 37cm hohen Sparren auskommen, weshalb wir halbe Ballen liegend eingebaut haben. Die daraus resultiernde Dämmschicht von 25cm und eine effektive Hinterlüftung sollen ein angenehmes Innenklima im Sommer gewährleisten.

Eine dicke Lehmschicht deckt die Strohballen nach aussen ab, sorgt für weitgehende Winddichtigkeit, rudimentären Brandschutz und schützt vor Ungeziefer.

Alles ist vorbereitet für die Dachdeckung. Manuel und ich fahren aber vorerst zurück nach Deutschland. Heiko arbeitet bis zu unserer Wiederkehr im September weiter: er deckt das Dach und schliesst die Strohwände mit der ersten Lage des Lehmputzes.

Seit unserer Wiederkehr im September haben wir die restlichen Strohlücken gestopft, das Terassendach geschlossen und eine Stroh-Couch auf die Terasse gebaut. Ausserdem wurden weitere Schichten Lehmputz aufgebracht und alle notwendigen Arbeiten für den Kalkputz vorbereitet.



Von oben nach unten:
Ost-, Südwest und die *zyklopische* Nordansicht zeigen das fast fertige Haus, nach vielen weiteren kleineren und grösseren Arbeitschritten.

Der Kalkputz ist zur richtigen Zeit fertiggeworden, wenig später setzt der Wetterwechsel ein und es beginnt zu regnen. Ein guter Test für die wetterfeste Schale, den der Putz (wie zu erwarten) ohne Probleme überstand.


Nach dem Einbau der Fenster und Türen wird der Lehmputz auf der Innenseite mit einer Lehmschlämme übergestrichen und Fliesen gelegt.

Das Haus ist nun bewohnbar. Gearbeitet wird noch an der Küche, dem Bad und dem Ofen.


Zwischenstand: Küche und Bad sind fast fertig.